Ihre Lieder haben mich früher nicht angesprochen, weil mir als Kind im Westen — zu meinem Glück — das Leben in der DDR fremd war. Nach der Wende habe ich all jene, die weiterhin Ihre Lieder geliebt haben für Nostalgiker gehalten. Zwar konnte ich, älter werdend, Schritt für Schritt verstehen, was diese Lieder während der DDR bedeutet haben mussten, aber ich wollte Ihnen keine aktuelle Relevanz mehr zurechnen.
Heute haben Sie mir mit einem einzigen Satz klar gemacht, was es bedeutet, Wolf Biermann zu sein: "Das Reden habe ich mir in der DDR nicht abgewöhnt und werde
das hier schon gar nicht tun." Danke, dass Sie das immer noch den Mund aufmachen, weil ich jetzt wieder mehr verstanden habe. Ich wüsche Ihnen und uns allen, dass Sie das noch lange tun können und ausgiebig tun können.