Ich bin ja schon seit einiger Zeit eher weniger begeistert von der Idee eines Mindestlohns. Nun ist er also beschlossene Sache und heute Morgen konnte ich im Radio dann hören, was das für die Taxibranche bedeutet.
Wenig überraschend kam in etwa das, was eigentlich ja vorhersehbar war:
- Die Taxiunternehmen werden vielerorts die Preise massiv anheben müssen. Das dürfen sie aber nicht so einfach. Sie müssen Preisänderungen bei den örtlichen Behörden genehmigen lassen. Also werden sie die erhöhten Kosten nicht an die Kunden weitergeben können.
- Es wird also wohl eher weniger Taxiunternehmen geben, weil einige das nicht überleben werden und damit mehr regionale Monopolsituationen. Die Verlierer sind die Taxifahrer und die Kunden. Das wird auch wieder einen aufwärtstrend bei den Preisen auslösen, einerseits wegen geringerem Angebot, andererseits wegen der Monopolsituationen.
- Zunehmend werden die Taxifahrer auf eigene Rechnung fahren — für Selbständige gibt es ja keinen Mindestlohn. Die bisherigen Taxiunternehmen, die den bevorstehenden Kahlschlag überstehen werden sich also zu Vermittlungsagenturen, oder Autovermieter entwickeln.
Wir werden also mehr zahlen müssen für weniger Taxis in denen sich selbst stärker ausbeutende Fahrer sitzen, die für ihre Arbeit eher weniger bekommen. Die Taxiunternehmen liefern sich jetzt eine Schlacht und wer überlebt, macht danach den großen Reibach. Das werden wahrscheinlich diejenigen sein, die schneller und konsequenter auf Fahrer setzen, die auf eigene Rechnung fahren.