Unser allseits geliebter Herr Stoiber hat sich zu seinen religiösen Gefühlen geäußert. Scheinbar fühlt er sich von einer schlechten Comicserie, die auf einem Spartenkanal läuft und die vermutlich kaum jemand ohne den Aufschrei der konservativen Katholiken wargenommen hätte, auf den Schlips getreten. Er lässt sich mit dem Satz "Wir brauchen in unserer Gesellschaft einen
Grundkonsens, dass nicht alles mit Füßen getreten werden darf, was
anderen heilig ist." zitieren.
Damit nicht genug, er fordert "eine ausgewogene Balance: Zwischen Meinungsfreiheit . . . und einer
Grenze für die Verletzung religiöser Empfindungen"
Wenn man ihn wörtlich nimmt, warum tut er das dann? Mir ist unter anderm die Presse- und Meinungsfreiheit heilig. Warum tritt er sie mit Füßen? Die Antwort ist einfach: Quod licet Iovi non licet bovi. Er hält sich also für göttlich und mich für ein Rindvieh. Das hat aber dann nichts mehr mit religiösen Gefühlen zu tun, sondern mit gnadenloser Selbstüberschätzung gepaart mit unübertroffener Arroganz.